Aufbau einer Außenwand
Die Dampfsperre ist der nächste Halt beim Innenausbau unserer Cabin an der Upper Sunshine Coast. Doch bevor ich kurz erkläre, warum wieso und weshalb man so ein Ding braucht, sollten wir uns mal anschauen, wie so eine Außenwand bei unserer Cabin aufgebaut ist.
Ganz grob gesagt, besteht eine Außenwand aus folgenden »Schichten«. Die Reihenfolge entspricht der Schichtfolge von innen nach außen:
- Innenverkleidung
- Dampfsperre
- Rahmenwerk mit Wärmedämmung
- Gebäudehülle – Tyvek
- Außenverkleidung
Innenverkleidung
Eine Wandverkleidung im Inneren der Cabin ist die sichtbare Schicht. Diese Verkleidung hat zu allererst ästhetische Funktion und bestimmt ganz klar das Erscheinungsbild der Cabin. Darüber hinaus kann sie auch praktische Funktionen erfüllen. Sie kann dazu dienen, Unvollkommenheiten in der Wandstruktur zu kaschieren oder vor Beschädigungen zu schützen.
Dampfsperre
Die Dampfsperre ist jene Schicht, die das Eindringen von Wasserdampf in die Wände, Decken und Böden verhindert. Sie fungiert als Barriere, die den Wasserdampf daran hindert, in die Bauteile einzudringen und mögliche Feuchtigkeitsschäden zu verursachen. Die Dampfsperre wird auf der warmen Seite der Wärmedämmung angebracht, also auf der Innenseite des Gebäudes.
Rahmenwerk und Wärmedämmung
Das Rahmenwerk bildet die tragende Struktur, die unsere Cabin stabilisiert und unterstützt. Es besteht aus Holzbalken und bildet das „Skelett“ der Cabin. Das Rahmenwerk trägt und verteilt die Lasten des Gebäudes, einschließlich des Eigengewichts, der darin befindlichen Menschen und Gegenstände sowie der externen Belastungen wie Wind und Schnee.
Die Wärmedämmung ist die Schicht, mit der die Wärmeübertragung zwischen dem Inneren und dem Äußeren der Cabin reduziert wird. Sie spielt eine wichtige Rolle bei der Energieeffizienz und dem Komfort der Cabin. Sie wird in den Hohlräumen des Rahmenwerks angebracht, um den Wärmeverlust im Winter zu minimieren und die Wärmeaufnahme im Sommer zu begrenzen.
Gebäudehülle – Tyvek
Tyvek ist der Markenname für eine synthetische, hochdichte Polyethylen-Faser. Tyvek wird oft als wasserabweisende, dampfdurchlässige Membran verwendet, die als luft- und wasserdichte Schicht in Gebäudehüllen dient. Sie bietet eine wirksame Barriere gegen das Eindringen von Wasser und ermöglicht gleichzeitig eine kontrollierte Diffusion von Wasserdampf aus dem Gebäudeinneren nach außen. Somit trägt Tyvek dazu bei, Feuchtigkeitsschäden durch Kondensation und undichte Stellen zu minimieren.
Außenverkleidung
Die Außenwandverkleidung ist die äußere Schicht, die das Rahmenwerk der Cabin bedeckt. Sie dient ästhetischen und funktionalen Zwecken. Die Verkleidung schützt das Gebäude vor den Elementen wie Regen, Wind und Sonne und trägt dazu bei, die Wärmedämmung und Energieeffizienz zu verbessern. Sie ist eine wichtige Schicht, die zur Langlebigkeit der Cabin beiträgt und ihr den charakteristischen Stil und Charme verleihen wird.
Funktion der Dampfsperre
Eine Dampfsperre hat die wichtige Funktion, das Eindringen von Wasserdampf in die Bauteile einer Gebäudehülle zu verhindern. Sie agiert als Barriere und blockiert den Wasserdampf, der sich in einem Gebäude aufgrund von alltäglichen Aktivitäten wie Kochen, Duschen, Atmen usw. bildet.
Die Dampfsperre wird auf der warmen Seite der Wärmedämmung angebracht. In unserem Fall also auf der Innenseite der Außenwände. So verhindern wir, dass der Wasserdampf durch die Wände oder Decken in die kalte Struktur gelangt, wo er abkühlen und Kondensation verursachen könnte. Das ist wichtig, weil Kondensation zu Feuchtigkeitsproblemen führen kann, wie z. B. Schimmelbildung oder Fäulnis, was zum einen die Struktur der Cabin beeinträchtigen und zum anderen unsere Gesundheit gefährden könnte.
Die Dampfsperre trägt zur Verbesserung der Energieeffizienz der Cabin bei. Sie hilft dabei, den Wärmeverlust zu minimieren und trägt so eben auch zur Reduzierung der Heiz-/Holzkosten bei. Natürlich muss so eine Dampfsperre sorgfältig installiert werden, um sicherzustellen, dass alle Nähte und Anschlüsse abgedichtet sind und keine undichten Stellen vorhanden sind.
Man kann getrost sagen, dass die Dampfsperre eine entscheidende Rolle beim Schutz der Cabin und unserer Gesundheit spielt. Sie ist eine unverzichtbare Komponente der Gebäudehülle und hilft dabei, ein gesundes, komfortables und energieeffizientes Wohnklima zu schaffen.
Dampfsperre installieren
Nun, wie installierst man so eine Dampfsperre? Es ist eigentlich ziemlich einfach, aber man muss ein bisschen vorsichtig sein. Und man sollte das richtige Werkzeug haben.
Werkzeug
Sparsam wie wir manchmal sind, haben wir uns zu Beginn für die manuelle Version eines Tackers entschieden. Eine Damfsperre wird faktisch an die Wand getackert. Das kann man mit einem konventionelle Bürotacker machen – nicht empfohlen – , einem professionellen Handtacker oder einem mit Druckluft betriebenen Tacker.
Die ersten Bahnen habe wir mit dem professionellen Handtacker verarbeitet, was von vielen Flüchen und krummen Tackern begleitet wurde. Dann haben wir uns dazu entschloßen, einen Drucklufttacker zu kaufen. Der kostet schlappe 50 Dollar und ist ein echter Gamechanger.
Dampfsperre auswählen
Dampfsperren werden in der Regel als Rollen oder Bahnen verkauft. Diese Rollen oder Bahnen sind in verschiedenen Breiten und Längen erhältlich, um den unterschiedlichen Anforderungen von Bauprojekten gerecht zu werden.
Bei der Auswahl einer Dampfsperre ist es wichtig, auf die Spezifikationen und Eigenschaften des jeweiligen Produkts zu achten, um sicherzustellen, dass es den Anforderungen des Bauprojekts entspricht. Dazu gehören die Wasserdampfdurchlässigkeit, die Reißfestigkeit, die Brandbeständigkeit und andere wichtige Merkmale.
Da die Dampfsperre ein wesentlicher Bestandteil der Gebäudeisolierung ist, haben wir die Auswahl einem Baufachgeschäft überlassen. Die Mitarbeitenden dort kennen unsere Gesamtkonstruktion, da wir bei ihnen bisher sämtliches Baumaterial gekauft haben.
Vorgehen
Damit die Dampfsperre korrekt jede Ecke und Kante bedeckt, ohne Lücken zu hinterlassen, messen wir die zu bedeckende Fläche vorab aus. Dann rechnen wir je knapp einen Fuß in der Länge dazu, damit man auf jeden Fall eine Überlappung hat und auf gar keinen Fall zu kurz ist, und die Bahn entsprechend geschnitten.
Die Überlappung ist wichtig, damit die Dampfsperre an den Stellen, wo Wand auf Fensterrahmen, Decke oder Boden trifft, leicht überlappt und fixiert bzw. verklebt werden kann.
In passende Bahnen geschnitten wird die riesige Folie auf das Rahmenwerk gespannt und auf den einzelnen Balken fixiert. Das Fixieren erfolgt mittels besagter Tackernadeln. Das ganze wird an Wänden und Decke vorgenommen und am Ende sieht es aus, als wäre an für ein blutiges Gemetzel vorbereitet.
Was wir gelernt haben
Erfahrung macht klug. Nachdem wir in unserer kompletten Cabin die Wände mit Dampfsperre versehen haben, sind wir definitiv reicher an Erfahrungen Drei wichtige Punkte:
Tacker
Von Anfgang an auf einen druckluftbetriebenen Tacker setzen und nicht mit dem Handtacker arbeiten. Der automatische Tacker ist sehr viel präziser und zudem sehr viel einfacher zu handhaben.
Wir haben uns für die PT50 Oil-Free Pneumatic Staple Gun von Arrow entschieden.
Decke spannen
Kopfüber zu arbeiten ist immer eine Herausforderung. Das Hantieren mit einer 12 mal 8 Fuß großen Plastikfolie stellt da keine Ausnahme dar. Es ist daher ratsam, die Bespannung zeitgleich mit der Wärmedämmung vorzunehmen.
So wie wir bei der Wärmedämmung auch immer von Balken zu Balken vorgegangen sind, haben wir es auch mit der Dampfsperre gehalten. Die Folie an einem Balken befestigt, die Dämmwolle eingebracht und dann direkt mit der Folie überspannt.
Abkleben
Eine Dampfsperre ist nur dann effektiv, wenn sie dicht ist. Es ist wichtig, dass die Dampfsperre sorgfältig installiert ist und alle Nähte und Anschlüsse abgedichtet sind und keine undichten Stellen vorhanden sind.
Sämtliche offenen Stellen müssen mit extra dafür vorgesehenem Klebeband verschlossen werden. Da wird am Anfang mit dem Handtacker gearbeitet haben, sehen manche Stellen wie ein Flickenteppich aus.
Steckdosen etc. in Außenwänden
Alle Steckdosen in Außenwänden müssen mit einem Dichtungsrahmen versehen sein. Sie werden verwendet, um die Lücken zwischen der Steckdose und der Wand zu füllen und so zu verhindern, dass Feuchtigkeit, Staub oder Zugluft in den Hohlraum gelangen. Entsprechend muss die Dampfsperre bei diesen Steckdosen mit Klebeband fixiert werden.
Das wars auch schon wieder für heute und zum Thema Dampfsperre. Damit sind wir beim Innenausbau unsere Cabin an der Upper Sunshine Coast einen Schritt weiter gekommen. Als nächstes kommt tatsächlich schon die Wandverkleidung dran. Davon aber demnächst mehr.

Cabin Playlist
Musik ist Gefühl. Musik birgt Erinnerungen. Während des Baus unserer Cabin and der Upper Sunshine Coast lief diese Playlist hoch und runter.
So finden wir jederzeit zurück zu den Momenten voller Herausforderung, Freude und Zufriedenheit.
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Alle Beiträge zur RITICOLO Cabin haben wir in dieser fetzigen Zeitleiste zusammengefasst. Viel Spass beim Lesen und gern auch Kommentieren.












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