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Kanada 2021 Trips und Trails

Kelowna im Okanagan Valley

Kelowna liegt im Südwesten von British Columbia im Okanagan Valley direkt am Okanagan Lake. Auch dieses Jahr stoppen wir hier.

Kelowna liegt im Okanagan Valley direkt am Okanagan Lake und damit im Südwesten von British Columbia. Schon 2020 haben wir nach unserem Kanutrip im Wells Gray Provincial Park hier einen Stopp gemacht. Da gibt es nur Sinn, dass wir auch in diesem Jahr diese Stadt mit Urlaubsflair nach dem Kanutrip im Bowron Lake Provincial Park besuchen.

Hitzewelle in British Columbia

Im Juni 2021 befindet sich British Columbia in einer Hitzewelle. Temperaturen zwischen 35 und 45 Grad sind an der Tagesordnung. Noch vor wenigen Tagen paddelten wir bei strömendem Regen über den Indianpoint Lake. Heute sitzen wir bei kuscheligen 41 Grad und trockenem Wüstenklima in der prallen Sonne auf der Dachterasse des Craft Beer Market in Kelowna. Aber wir wollen nicht meckern, denn es gibt andere, die hat es wesentlich schlimmer getroffen. Einige Orte in British Columbia – allen voran Lytton, dass zu 90 Prozent durch ein Feuer zerstört wurde – sind von der Hitze und Trockenheit wesentlich schlimmer betroffen und leiden wirklich unter der Hitze. Da haben wir es hier mit der Sprühanlage auf der Dachterasse doch sehr sehr angenehm. Essen gibt es auch: Nachos im Bierfass … also in einem Teil von einem Bierfass, dem oberen.

Hydrofly Kelowna

Den Tipp mit den Nachos haben wir von Gray, einem der Instuktoren von Hydrofly Kelowna. Der arbeitet dort abends als Barkeeper. Am Tag sorgt er dafür, dass Leute in die Luft gehen. Allerdings nicht in dem Sinne, wie Rico letztens erst in Pemberton in die Luft ging, sondern in einem etwas feuchteren Sinne. Er ist Teil der Crew von Hydrofly Kelowna, die willige Kundschaft auf einem Flyboard über den Lake Okanagan jagt.

Das sieht spektakulär aus, wenn man es kann, und gehört zu den Dingen, die man einfach mal machen muss, auch wenn man es eben nicht kann, so wie ich. Rico hatte sich bereits im letzten Jahr auf die Wellen gewagt. Da ihm das so massiven Spass gemacht hat, haben wir das in diesem Jahr kurzerhand wiederholt. In Summe dreimal. Entsprechend beeindruckend hoch wurde er dann auch in die Luft katapultiert und gleichsam hoch war die Begeisterung von Tim und Gray, den Instruktoren von Hydrofly Kelowna. Auch ich habe mich dann dazu hinreissen lassen, mich von Wasserstrahlen in die Luft heben zu lassen. Also rein theoretisch. Der See war danach halbleer, da ich das meisste von dem warmen Wasser geschluckt habe. Aber ganz ehrlich: gefetzt hat es schon.

Wine Country

Kelowna ist nicht nur wegen seiner nahezu grenzenlosen Wassersportoptionen bekannt, sondern auch und vor allem wegen der Weingüter. Kelowna oder besser gesagt das Okanagan Valley ist das kanadische Weinanbaugebiet schelchthin. Umso verständlicher ist die enorme Menge an Weingütern, die sich in der ganzen Umgebung angesiedelt haben. Einige davon sind weltbekannt, einige sind echte Geheimtipps. Alle erreicht man über mehr oder weniger staubige Feldwege.

Frind

Im letzten Jahr haben wir bereits begeistert Frind kennengelernt, von deren grandiosen Rieslingen wir gleich zwei Kisten mit je 12 Flaschen nach Hause trugen. In diesem Jahr wollten wir dieses Erlebnis wiederholen. Leider war aber der eine Riesling ausverkauft und wird auch nicht mehr gekelltert. Na Mist. Aber dennoch haben wir hier eine gute Zeit verbracht, auch wenn der Zauber des letzten Sommers verloren ging. Damals war es das erste Jahr und alles wirkte noch neu und klein und familiar. In diesem Jahr war es strikt durchorganisiert und wirkte sehr unpersönlich. Das war wirklich schade.

The Hatch

Auzusuchen, auf welchem der zahlreichen Weingüter der Region man eine Weinverkostung machen will, ist echt harte Arbeit und birgt auch immer das Risiko, enttäuscht zu werden. Um so grandioser ist es, wenn man dann so positiv überrascht wird, wie bei The Hatch. Die bieten nicht nur ein unfassbar individuelles und cooles Design, sondern liefern auch Weine ab, die uns umgehauen haben. Bei Weinverkostungen bekommt man meist 5 oder 6 Weine zur Probe angeboten. Davon sind in den häufigsten Fällen maximal 2 wirklich trinkbar. Bei The Hatch hingegen war keiner der degustierten Weine nicht trinkbar. Oder anders gesagt: Alle Weine waren der Hammer! Eine Wahl war da einfach nicht machbar und so wackelten wir in diesem Jahr mit drei Kisten Wein nach Hause.

Heimreise?

Gut ausgestattet mit Wein und zahllosen Eindrücken vom Kanutrip, machen wir uns am letzten Tag auf, um von Kelowna nach Vancouver zu fahren. Unserem treuen blechernen Begleiter haben wir am Tag zuvor eine Wäsche gegönnt, da er nach den staubigen Strassen im Landesinneren doch etwas dreckig war.

Als wir aus der Parklücke gleiten rumpelt es. Mein erster Gedanke: ne Katze? Aber nein, es war keine Katze. Es war ein platter Reifen. Vermutlich irgendwo auf einem der staubigen Feldwege zugezogen. Es ist übrigens Sonntag. Und auch wenn der Sonntag hier nicht soviel gilt wie in Deutschland, so sind offenkundig die Reifencenter und Autowerkstätten dann doch zu. Zum Glück finden wir aber dann doch dank Google eine offene Reifenbude und rufen an. Die empfehlen uns sehr stark, einen Abschleppdienst zu rufen und uns in die Werkstatt schleppen zu lassen. Gesagt, getan. Wenig später dann das Urteil: Da brauchen wir nen neuen Reifen, den bekommen wir aber erst am Montag.

So bleiben wir also eine Nacht länger in Kelowna als geplant und fahren am Montag Mittag mit einem neuen Reifen dann doch noch nach Vancouver.

E-Scooter!

Etwas Gutes hatte die Sache mit dem platten Reifen dann aber doch. Da sowohl Werkstatt als auch Unterkunft etwas weiter entfernt von Downtown Kelowna waren, brauchten wir eine Fahrgelegenheit in die Innenstadt. Zum Glück hat Kelowna erst vor kurzem eine Sondergenehmigung für ein Pilotprojekt erhalten, welches die Vermietung von E-Scootern erlaubt. Hip wie wir zwei ja nun mal sind, wagen wir uns auf die elektrifizierten Flitzer und jagen mit bis zu 15 km/h über den glühenden Asphalt. Was für ein Spass! Das entschädigt uns dann doch für die Umstände.

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