Monorail
Der Samstag hat uns ja schonmal sehr positiv gestimmt und unseren ersten Eindruck von Las Vegas revidiert. Am Sonntag stürzen wir uns nun auf das alte Las Vegas und erkunden Downtown.
Eventuell erinnert ihr euch noch daran, dass aus dem Kingdrama eine gute Sache hervorging: Tageskarten für die Las Vegas Monorail. Letzgenannte ist eine Magnetschwebebahn, die sich auf der Rückseite der Hotels im östlichen Teil des Strip entlang schlängelt. An sich eine gute Sache. Allerdings gestaltet sich die Suche nach den Zugängen der Monorail wesentlich komplizierter als gedacht. Da die Bahn hinter den Hotels fährt muss man eben auch komplett einmal durch die Irrgärten innerhalb der Hotelkomplexe navigieren, um am Ende von verlassenen Korridoren und leeren Einkaufsbereichen endlich die Stationen zu finden. Manchmal muss man auch über ein Parkdeck wandern oder eine eher provisorisch wirkende Metallbrücke bezwingen. Alles in allem wirkt die Monorail, obwohl bereits seit 1995 in Betrieb, etwas lieblos und wenig in das geschäftige Treiben des Strip integriert.
Egal, wir haben die Tageskarten, also nutzen wir das Ding auch. Bereits am Samstag hatten wir unsere müde gewordenen Füsse geschont, am Sonntag hingegen nutzen wir die Monorail tatsächlich als notwendiges Transportmittel, um uns näher in Richtung Downtown Las Vegas zu bringen. Downtown Las Vegas ist nicht direkt mit der Monorail erreichbar, sondern lediglich mit dem Bus. Die Monorail fährt uns bis um Hotel Sahara, von dort aus, so entscheiden wir, gehen wir einfach zu Fuss. Da sieht man was vom echten Las Vegas.
Las Vegas Boulevard und Main Street
Das echte Las Vegas entlang des Las Vegas Boulevard und später entlang der Main Street gestaltet sich weniger spektakulär als man es erwarten möchte. Und ehrlich gesagt, habe ich nicht wirklich viel erwartet. Allerdings gibt es hier endlich die in Filmen so oft beschworenen Wedding-Chapels, welche wir am Strip bislang nicht gesehen haben. Weiterhin reihen sich Vintage-Stores und Second-Hand-Geschäfte (nein, das ist nicht das selbe, bitte sehr …) aneinander. Es besteht also entweder ein hoher Bedarf am Kauf angestaubter, gebrauchter und muffelig riechender Objekte oder aber es besteht ein Überschuss selbiger. Wenn ich mich hier so umschaue, ist es letzteres.
Vom STRAT, dem nördlichen Ende des Strip – also des lebendigen Teils des Las Vegas Boulevards – und Downtown Las Vegas sind es knapp drei Kilometer. Zu Fuß ist das in 45 Minuten durchaus zu schaffen. Allerdings befindet sich nicht ganz, aber doch so ziemlich auf dem Weg das Noth Las Vegas Premium Outlet, in dem wir eine kleine Weile versumpfen. Da uns das Angebot jedoch nicht überzeugt, ziehen wir ohne Einkaufstaschen wieder von dannen und weiter Richtung Fremont Street. Auf dem Weg entdecken wir zwei architektonisch ansprechende Gebäude (Regierungssitz des County und Rathaus von Las Vegas) und treffen auf einige Obdachlose, die vor selbigen leben.
Fremont Street
Wenn man auf dem Strip unterwegs ist und in einem Restaurant mit dem Kellner oder der Kellnerin ins Gespräch kommt, dann empfehlen diese einem eigentlich jedesmal: „You have to go and see Fremont Street.“ Das sei noch das originale Las Vegas, authentischer und mit coolen Bars und Clubs und Restaurants und so weiter. Also machen wir uns auf den Weg und kommen schliesslich auch an.
Die Fremont Street Experience umfasst fünf Häuserblocks und wird von einem gewaltigen Bogendach überspannt, das komplett aus LEDs besteht. Diese riesige LED-Leinwand projeziert durchgehend berauschende Grafiken von fliegenden Bällen und von Schleifen und anderen fliegenden, schwebenden, fliessenden, wabelnden Dingen. Durchaus beeindruckend. Allerdings ist es das einzige, was strahlt und leuchtet. Die Casinos und Bars selbst sind zwar mit gewaltigen Neon-Werbelichtern ausgestattet, diese werden aber leider erst am Abend mit Beginn der ersten Shows eingeschaltet. Daher präsentiert sich uns die Fremont Street Experience eher fad. Es macht eher den Eindruck, als musste man zwingend einen Anziehungspunkt erschaffen, um die Besucher vom Strip in die Altstadt zu holen. Unsere Begeisterung für die FSE bei Tag halt sich daher in Grenzen.
Nun will ich aber nicht alles schlecht reden. Am Abend sind diese vielen und abwechslungsreichen und am Tag ausgeschalteten Beleuchtungen mit Sicherheit grandios. Zumindest lässt das Internet dies erahnen.
2 Antworten auf „Las Vegas – Downtown“
Hallo, nach den anfänglichen Querelen hat sich ja Las Vegas doch noch zu einer Stadt gewandelt, die Euch gefallen hat. Ich bin mir aber trotzdem nicht sooo sicher, ob ich da mal hin muss oder will ?!
Ich finde schon, dass man es in real erlebt haben muss. Nur so kann man es einschätzen. War auch skeptisch, aber am Ende bin ich doch eher überrascht und ein wenig auch begeistert.