The name of the destination of my sunday trip describes the trip perfectly: Hard.
Elektrofahhrad E-SEL
Hard liegt in Österreich. Hard liegt direkt am Bodensee. Hard liegt knapp 50 Kilometer nördlich von Buchs. Hard ist mit dem Kraftfahrzeug in flinken 40 Minuten erreicht. Ein Fussweg der selben Strecke würde sich auf lächerliche 8,5 Stunden ausdehnen. Ich jedoch entscheide mich für die Bewältigung der Strecke mit meinem neuen Weggefährten E-SEL. E-SEL ist ein Fahrrad, welches mir netterweise von meinem Host Richard zur Verfügung gestellt wurde. E-SEL ist zehn Jahre alt. E-SEL besitzt ein eigenes kleines Kraftwerk. E-SEL unterstützt mich während der Reise aktiv bei der Pedalrotation. Meet E-SEL:
Radweg am Rhein
Am Morgen nach der Zeitumstellung machen sich E-SEL und Reiter auf den Weg. Wir folgen immer dem Rhein, der ja – geografisch bewanderte Leute wissen das natürlich – in den Bodensee fliesst. Der Radweg ist perfekt ausgebaut und schlängelt sich tatsächlich immer am Rhein entlang. Befragt man Dr. Google so ist die Strecke von Buchs nach Hard mit dem Fahrrad binnen 2 Stunden zu bewältigen. Da aber E-SEL schon besagt betagt ist, brauchen wir ein wenig länger. Immer wieder muss eine Pause eingelegt werden, damit Wasser und Futter gereicht werden können. Das hat man davon, wenn man mit so alten Gefährten unterwegs ist. Bei unseren Pausen werden wir Zeugen von manch schönen (Familie beim Grillen im Kiesbett) und weniger schönen Dingen (Alter Mann mit Stuhl und rektalreinigenden Grasbüscheln). Allgemein möchte ich aber die Frage «Warum issit am Rhein so schön?» beantworten mit «Ich versteh die Frage nicht, guck dich doch mal um.»
Bodensee
Nach etwas mehr als einer Stunde Verzögerung – Vergleich zur Google-Prophezeiung – erreichen E-SEL und ich endlich das Rheindelta. Es riecht nach Meer. Es klingt nach Meer. Es sieht aus wie Meer. Der Seepark in Hard ist bevölkert mit aktiven Menschen. Kinder auf Rollschuhen, Kinder auf Skateboards, Erwachsene auf Fahrrädern, Jugendliche auf Rollern. Manche spielen Badminton, einige Grillen, gehen spazieren oder joggen. Und dann gibt es E-SEL und mich. Wir essen Eis. Aus irgendeinem Grund mag E-SEL aber nicht, weswegen ich mir die leckeren Kugeln leider selbst einverleiben muss.
Um einige Eindrücke reicher kehren wir dem Bodensee den Rücken und fahren zurück in das 5km entfernte St. Margrethen. Aufgrund von Ermüdungserscheinungen … bei E-SEL … natürlich … fliegen wir im Regio-Express in nur 30 Minuten die ganze Strecke zurück.
Daheim angekommen, parke ich E-SEL im Stall, lasse mich erschöpft auf die Couch fallen und merke, dass auch mir die Gelenke weh tun. Knie und Hintern sind dann doch nicht gemacht für eine spontane Radtour von 52 Kilometern. Etwas ängstlich schaue ich dem Muskelkater der nächsten Tage entgegen, brate mir ein Steak und gönne mir ein Stückchen 85% Bitterschokolade. Wenig später schlafe ich gut und zufrieden ein.
4 replies on “Ich und E-SEL auf dem Weg nach Österreich”
Die Familie im Kiesbett habe ich auf dem Foto gesehen…
Anstand verbot mir ein Foto des Mannes mit Stuhl …
Alle Achtung an Bauch , Beine, Po.
Das war ja ’ne respekteinflößende Strecke. Die optischen Erlebnisse haben aber sicher für die Strapazen entschädigt. Das Panorama ist ja gewaltig. Einfach irre schön.
Ach so, ich hatte schon angefangen die Fotos „durchzurastern.“
Ist schon schön da, die vielen Eindrücke sind ja eigentlich kaum aufzunehmen, super.
Liebe Grüsse