Wir haben Besuch aus Deutschland. Maria ist da. Bevor sie sich mit einer Freundin auf Vancouver Island vergnügen wird, bleibt sie ein paar Tage bei uns, und natürlich haben wir ein kleines Abenteuerprogramm zusammengestellt.
Glücklicherweise wurde rechtzeitig unsere Anmeldung bei car2go genehmigt, einem Car-Sharing-Anbieter, der Wagen von smart und Mercedes im Angebot hat.
Pemperton und Joffre Lakes
Am Wochenende machen wir uns daher auf den Weg in die Nähe von Pemperton, nördlich von Whistler. Dort findet man die wunderschönen Joffre Lakes. Leider sind wir nicht die einzigen, denen das bekannt ist. Daher ist es brechend voll. Die Parkplätze sind voll und auch am Strassenrand zieht sich eine Perlenkette aus parkenden Autos.
Wir finden dennoch ein freies Plätzchen und machen uns auf den Weg. Der Lower Lake ist nur wenige Minuten vom Parkplatz entfernt und bereits atemberaubend schön. Doch wir geben uns natürlich nicht mit einem See zufrieden, wenn es doch in Summe drei Joffre Lakes gibt.
Der Aufstieg zum Middle Lake
Der Weg zu den beiden anderen Seen schlängelt sich rechts um den ersten See herum. Immer wieder blitzt das türkisfarbene Wasser des ersten Sees zwischen den Baumwipfeln hervor, und schon bald öffnet sich die Landschaft hin zu einem wunderschönen Bergpanorama.
Der Aufstieg ist steil und besteht teilweise aus Naturtreppen. Der Atem stockt einem daher nicht nur wegen der Aussicht, sondern auch aufgrund fehlender oder mangelhafter Kondition. Ja man wird eben auch nicht jünger.
Auf dem Weg nach oben begegnen wir übrigens den zahlreichen Fahrzeugführern, die sich ebenfalls den Berg hinauf oder bereits wieder hinunter begeben. Kaum einer sieht so richtig frisch aus. Das kann an den Temperaturen liegen und der bereits angesprochenen Kondition. Da fühlt man sich auch direkt ein wenig besser, wenn man teilweise das herannahende Elend sieht. Und plötzlich fühlt man sich wieder Jahre jünger und sprintet auch mal ein zwei Höhenmeter … um möglichst schnell am zweiten Joffre Lake anzukommen.
Middle Lake – See Nummer zwei
Atemberaubend schön, nicht wahr? Middle Lake ist der Name des zweiten Sees, und dabei handelt es sich auch um eines der begehrtesten Fotomotive überhaupt. Menschen stehen sich hier oben am Rand des Sees Schlange – ähnlich wie ihre Autos weiter unten am Straßenrand aufgereiht sind – um alle diese eine Bild zu machen. Instagram liebt diese Motiv offenbar:
Wir entschließen uns dazu, diesem Mainstreamtrend nicht nachzugeben und vertilgen stattdessen die mitgebrachten Vorräte: Müsliriegel, Gemüse und Wasser. Immerhin haben wir noch einen Weg vor uns. See Nummer drei ruft: Der Upper Lake.
Upper Lake – See Nummer drei
Umgeben von gewaltigem Bergmassiv und gefüllt mit kristallklarem türkisfarbenem Wasser: So präsentiert sich der Upper Lake. Unwirtlich und unwirklich mutet es hier oben an. Zumal es auch noch anfängt leicht zu nieseln. Und dennoch kann all das der Schönheit dieses Orts nichts anhaben. Der Upper Lake gewinnt, denn er sagt uns knallhart ins Gesicht: Ich war vor euch hier und werde weit nach euch noch hier sein.