Nach dem Schreck von Gestern beschließen wir heute, früh aufzubrechen und uns den Campingplatz zu sichern. Auserkoren: Kicking Horse im YOHO National Park. Wir fahren früh in Banff los, passieren Lake Louise und erhaschen einen freien Platz in Kicking Horse. Zwar auch hier unserviced, aber der YOHO bietet nur solche. Back to Basics sag ich da nur…ab heute wird nicht gewaschen, sondern geklopft…;-)
Mit der Sicherheit eine Unterkunft zu haben, machen wir uns schließlich auf den Weg zum 20 km zurückliegenden Lake Louise. Reiseführer und Prospekte versprechen einiges. Lake Lousie hält auch einiges davon. Kein Mensch wäre in der Lage die hier gebotene Harmonie von Himmel, darin verlaufenden schneebedeckten Gipfeln, tief abfallenden Gebirgshängen, leuchtend türkisfarbenem Wasser und Wald zu erdenken, geschweige denn zu beschreiben. Auch wenn sich die ausgespuckten Busladungen von Touristen über den See ergeben, behält er seinen eindrucksvollen Ausdruck (anders lässt es sich nicht beschreiben).
Lake Louises kleine Schwester ist der Moraine Lake und nur wenige Kilometer entfernt. Wer glaubt, er habe mit dem Lake Lousie bereits alles gesehen, irrt sich gewaltig. Auf einer Bank am See steht geschrieben: Moraine Lake – Heaven on Earth. Gewidmet einer Frau, die vermutlich stunden-, womöglich tagelang auf dieser Bank saß, den Blick auf dem See und den Ten Peaks. Und es ist wahr. Kein anderer Ort hat mich persönlich bisher so beeindruckt, wie dieser See. Im Angesicht des Moraine Lake wird einem schlagartig klar, was Erhabenheit ist. Ohnmächtig gegenüber der Übermacht…erfüllt mit Ehrfurcht… aber genug geschwafelt…und doch…Faszination pur…und die besten Toiletten in ganz Kanada!!!
