Schluss mit Vorurteilen

An dieser Stelle möchte ich gern mit einem weit verbreiteten Klischee aufräumen. Es heisst in vielen Ecken der Welt, dass die Bewohner der Schweiz gemächlich seien und alles etwas länger dauere. Nach den ersten zwei Tagen im neuen Job kann ich nur eines sagen: Stimmt absolut nicht!

Sobald die Kollegen untereinander anfangen und sich gegenseitig mit ihren Wortfetzen befeuern, wie aus einem Maschinengewehr: „cha-ta-ta-ta-ta“ hat man keine Chance auch nur ansatzweise was zu verstehen. Eine Kollegin meinte heute zu mir „nooachtwoachnbuchsvastistdüschoch“, was – frei übersetzt und in einen vollständigen Satz umformuliert – ungefähr bedeutet: „Nach acht Wochen in Buchs wirst Du das auch verstehen“.

Erbittet man sich eine Reduzierung der Geschwindigkeit vom Maschinengewehrmodus auf den Revolvermodus, ist es hingegen problemlos möglich, dem Gesagten auch eine Bedeutung zu entnehmen.

Buchs (SG)

Aber nun mal der Reihe nach. Buchs, die Schweiz und die Schweizer. Welche bezaubernde Kombination. Der Ort ist so grandios im Rheintal gelegen, rundum umgeben von Bergen. Durch die geografische Lage ist Buchs dem Föhn ausgesetzt, was unweigerlich zu milderen Temperaturen führt, aber auch zu plötzlichen, unerwarteten Wetterumschwüngen. Heute führte es dazu, dass am Vormittag der Sonnenschutz an den Fenstern heruntergelassen wurde. Wenige stunden später fielen die Temperaturen rapide und es tänzelten Schneeflocken in der Luft und auf dem Boden.

Casa Buchs

In dieser malerischen Landschaft leben und arbeiten malerische Menschen. Zum einen mein Host Richard. Ein Mann der fest im Leben steht. Wenn man zwei Monate miteinander auskommen muss, ist es perfekt wenn die Wellenlänge stimmt. Und die stimmt bei uns. Seine Residenz ist das Heim mit dem besten Blick der Stadt. Keine andere Wohnung kann diesen grandiosen Ausblick auf die Umgebung liefern. Niemand sonst kann einem so detaillierte Hinweise und Tipps zu Ausflügen in die Umgebung machen. Die Wohnung selbst ist stylish eingerichtet und bietet sämtlichen Komfort, den man sich für eine zeitweise Miete nur wünschen kann. Nach nur zwei Nächten hier, fühle ich mich nicht mehr als Eindringling, sondern als Teil vom Ganzen.