Von unserer Cabin at the Upper Sunshine Coast steht mittlerweile die untere Hälfte. Da wird es Zeit, einfach mal wahllos einige erste Erkenntnisse unter die Leute zu bringen. »Lessons learned« nennt man das treffend im Englischen. Also dann.
Wenn man sich vornimmt, eine Cabin von Grund auf selber zu bauen, dann sollte man sich darüber im Klaren sein, dass man Werkzeug braucht. Viel Werkzeug! Und vor allem braucht man gutes Werkzeug. Wir folgen seit Jahren einer ziemlich einfachen Logik und haben diese auch beim Erwerb von Werkzeug für die Cabin befolgt: Kauf das günstige Einsteigermodell. Wenn du es so oft benutzt hast, dass es kaputt geht, dann kauf dir ein neues Gerät, diesmal aber was ordentliches, denn es ist ein Werkzeug, das du oft benutzt. So geschehen beispielsweise bei unserer Kreissäge, die mit einem Mal den Geist aufgab. Fast all unsere Werkzeuge stammen übrigens von Ryobi. Bei den Nagelpistolen und dem Kompressor haben wir schon auf Ridgid gesetzt, die in dieser Sparte wohl recht gut dabei sind.
Beinahe alle Werkzeuge von Ryobi sind akkubetrieben und dadurch sehr flexibel einsetzbar. Grundsätzlich gibt es daran auch nichts auszusetzen. Lediglich bei der Kreissäge sollte man von vornherein auf ein Modell mit Stecker setzen, da die Kreissäge innerhalb weniger Schnitte durch so einen vollgeladenen Akku durch ist und man nicht mehr mit dem Laden hinterherkommt.
»Happy Accidents« – das sind kleine Fehler, die einen in dem Moment zwar ärgern, die sich im Nachhinein aber als ein echtes Glück darstellen, weil dadurch alles besser wurde. Unvorhergesehene Stolpersteine hatten wir einige, aber bisher waren es alles solch »Happy Accidents«.
Eine Lektion, die wir lernen durften/mussten, ist eigentlich eine, die man nicht wirklich lernen muss, da sie zur Allgemeinbildung gehört. Im Frühling kann es noch ziemlich arschkalt werden. Entsprechend unangenehm kann es daher sein, wenn man sich in einer nicht isolierten Holzhütte, bei der man von Innen durch die offenen Dachspalten nach Außen sehen kann, sein Nachtlager einrichtet. Selbst dann, wenn das Zelt tipptopp und auch die Schlafsäcke erste Klasse sind. Besonders der Moment, in dem man sich aus dem warmen Bett – wir nächtigen auf einem von unten isolierten aufblasbaren Luftbett die fast eiskalten Holzpritschen rollen lässt und zitternd nach Propanheizer und dem Wasserkocher greift.
Entsprechend sinnvoll ist es daher, sich nicht nur einen solchen Heizer zuzulegen, sondern auch eine portable Dusche mitsamt Sichtschutz, damit man sich Aufwärmen kann. Die Dusche wird wie auch der Heizer einfach an eine Propanflasche angeschlossen. Es handelt sich um nichts anderes als einen Durchlauferhitzer, der beachtliche Temperaturen in die Brause bringt. So fällt das Aufstehen immer leichter.
Wenn es um die Bestellung von Baumaterial geht, muss man sich vorab überlegen, was man denn braucht. Man rechnet und aufsummiert und versucht schlau zu kombinieren, um am Ende theoretisch so wenig Abfall wie irgend möglich zu produzieren. Da denkt man sich schonmal, dass man ja das, was man bei dem einen Balken abschneidet, dann an dieser oder jener anderen Stelle wiederverwenden kann. Blöd nur, dass man solche grandiosen Einfälle und Berechnungen dann nicht aufschreibt und die somit drei oder vier Wochen später einfach weg sind. Und man steht da mit zu wenig Holz, weil man praktisch dann doch anders gewerkelt und geschnippelt hat, als man sich das theoretisch dachte.
Fazit: Immer mehr Holz bestellen, als man denkt.
Das Nordamerikaner in mancher Hinsicht anders ticken als Europäer ist bekannt und auch in Ordnung. Es gibt Dinge mit denen man sich zu arrangieren lernt: Dass man auf öffentlichen Toiletten mit einlagigem Toilettenpapier kotfrontiert wird; dass man eine Tür zuschließen muss, um sie aufzuschließen; dass man sich beim Aussteigen aus dem Bus beim Busfahrer bedankt; dass man hinter der furchtbarsten Fassaden das beste Essen bekommen kann.
Doch dann sind da die Dinge, die einen förmlich in den Wahnsinn treiben. Vor allem, wenn man sich eigentlich darauf verlassen können sollte möchte. Erst recht, wenn man gerade eine Cabin baut. Hat jemand schon eine grobe Idee, wovon die Rede ist? Nein?. Auch gut.
Kurz gesagt: Mit westeuropäischer Penibilität kommt man hier nicht weit. Wenn von den zehn 8-Fuß-Balken, die man zum Bauen einer Wand braucht, vier 1/4 Zoll, drei 1/8 Zoll, zwei 3/8 und einer 1/2 Zoll zu lang sind, wie soll man denn da arbeiten. Zum Glück müssen wir eh alle einmal auf die korrekte Länge schneiden. Doch die Ungenauigkeit hört bei der Länge nicht auf. Manche Balken sind breiter, einige krumm und wieder andere in sich gedreht.
Zu Beginn rief jeder betroffene Balken ein empörtes »Das kann ja wohl nicht sein.« hervor. Mittlerweile mangelt es in solchen Situationen bereits an einem Schulterzucken. Wir kommen mit dem zurecht, was wir haben. Und Holz ist ein dankbares Baumaterial, dass sich zum Glück auch in viele Richtungen drehen und biegen lässt. Am Ende sind die Stützbalken gerade und auch die Wände halten dem Augenschein und der Wasserwaage stand.
So eine Cabin kann man mit viel Zeit, Geschick, Kraft und Geduld sicher auch allein bauen, also als eine Person. Wir haben jedoch festgestellt, dass es absolut sinnvoll ist, wenn man zumindest zu zweit auf der Baustelle ist. Auch wenn man nicht zu zweit die Nagelpistole bedient oder die Wasserwaage an die Wand hält.
Der Grossteil der Arbeit wird zwar im Wesentlichen von Rico erledigt, ich sorge aber dafür, dass die Werkzeuge da sind, wo sie sein sollen, das Baumaterial da ist, wo es hingehört und keiner am Verhungern oder Verdursten ist, weil man im Bauflow einfach auch mal sehr schnell die Zeit vergisst. Jeder hat seine Aufgaben und das macht so ein eingespieltes Team aus.
Die bauliche Struktur kann man bei Regen mit einer Plane schützen. Solche Planen gibt es in allen erdenklichen Größen. So beispielsweise in einer Länge von 32 Fuß, die unser 28 Fuß langes Gehölze aber nicht zu verdecken mag. Nun ja.
Auf dem Bild unten sieht man zwei unabhängig voneinander in Aktion. Eine der Planen deckt das Schlafzimmer und den einen Teil des Haupthauses ab. Den vorderen Teil und das Badezimmer schützt Plane Nummer Zwei. Auf dem Bild unten kann man übrigens auch das Resultat von der Einrückung des Badezimmers ganz gut erkennen.
Beim Erwerb einer Immobilie gilt ja bekanntlich »Lage, Lage, Lage!«. Beim Bau einer Cabin und vermutlich jeder anderen Struktur gilt: »Wetter, Wetter Wetter!« Bei schlechtem Wetter ist schlecht arbeiten, bei extremem Wetter aber leider auch. So kommt es manchmal zu unerwarteten, aber notwendigen Pausen, weil es regnet oder weil man in der Hitze einfach nicht mehr kann. Umso wichtiger ist es daher, die korrekten Mittel an der Hand zu haben.
Bei Regen ist außerdem ein transportabler Pavillon, unter dem man Schutz finden kann. Der ist aber auch bei Sonne gut, weil er Schatten spendet. Und dank Fliegengitter ist er an sich und überhaupt super, da er das Viehzeug fern hält.
Cabin Playlist
Music is Emotion. Music holds Memory. This is the soundtrack for the build of our Cabin at the Upper Sunshine Coast.
So finden wir jederzeit zurück zu den Momenten voller Herausforderung, Freude und Zufriedenheit.
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All our posts about RITICOLO Cabin have been organized in this fancy looking timeline. Pretty cool, eh! Have fun looking around and leave a comment if you enjoy what you are reading.
Header Beam – Ein dicker Balken, der alles zusammenhält Zum Bau der Außenwände hatten wir…
It's amazing what you can accomplish in a few weekends. During the construction of our
On the February long weekend (Family Day), we pack up our MINI and head to our